Solidarität und viel Gegenwind
Australien rudert bei Wikileaks zurück
Im Umgang mit Wikileaks-Gründer Julian Assange, einem australischen Staatsbürger, hat die Regierung in Canberra offenbar keine klare Linie. Kurz nachdem Außenminister Kevin Rudd ihn in Schutz genommen hatte, kam – auch unter dem Eindruck neuer Enthüllungen – heftiger Gegenwind für Assange aus der Heimat.
Demonstrativ hatte sich der frühere Premierminister und heutige Außenminister Kevin Rudd Mitte vergangener Woche vor Assange gestellt. Nicht Wikileaks, sondern die Personen, die dem Netzwerk die geheimen Daten zugespielt hätten, seien für die Übertretung von Gesetzen zur Verantwortung zu ziehen, sagte Rudd und kündigte an, wie jedem australischen Staatsbürger im Ausland auch dem in London verhafteten Julian Assange die konsularische Unterstützung seines Heimatlandes zukommen zu lassen. Eine derart deutliche Stellungnahme in der Diskussion um eine mögliche Anklage gegen den Wikileaks-Gründer war gerade in den USA, beim wichtigen Verbündeten, nicht gerade gut angekommen.
Seither ist Rudd verstummt – ob aus eigenem Antrieb oder weil er von seiner Chefin zurückgepfiffen wurde, ist nicht zu sagen. Premierministerin Julia Gillard jedenfalls hat eine andere Haltung zu Assange als ihr Chefdiplomat und Amtsvorgänger. Sie hält mit ihrer Kr...
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