Sesam öffne dich!
Uwe Tellkamp als »Luftgänger« über Dresden
Langsam zu lesen ist dieser Text, ganz langsam. Und mancher Satz nicht nur einmal. Vielleicht ist die Bedingung der Lektüre ja zugleich ihr Ziel: sich aus dem Gewöhnlichen zu entfernen – auf eine andere Ebene, die es neben der üblichen Sicht nicht erst seit heute gibt.
Uwe Tellkamps neues Buch, »Die Schwebebahn«, heißt im Untertitel »Dresdner Erkundungen«, als ob es, in aller Unschuld, ein Ratgeber für Stadtspaziergänge sei. Spätestens seit seinem Roman »Der Turm« ist der Name dieses Schriftstellers ja mit Dresden verbunden, sodass es für seine Verehrer, wie man hört, sogar schon Führungen auf seinen Spuren gibt. Aber »Erkundungen« bezieht sich wohl vor allem auf die absichtsvolle Tätigkeit des Autors selbst: sich in dieser vielgestaltigen Stadt zu erfahren, die nun mal Dresden heißt. Und eigentlich geht es dabei um mehr: um ein Weltgefühl, das womöglich elitär zu nennen, aber als widerständisch zu begreifen ist.
»Wie jeder Mensc...
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