Nicht nur nach Gorleben schielen
Der Anti-Atom-Protest im Nordosten entwickelt eigene Strukturen
Der hochradioaktive Atommüll, der in dieser Woche nach Lubmin gekarrt wird, strahlt nicht weniger als die vor fünf Wochen in Gorleben eingelagerten Abfälle. Beide Castor-Transporte starten bzw. starteten in Frankreich, in beiden Fällen stammt der Müll ursprünglich aus der Bundesrepublik – beide Transporte dokumentieren also gleichermaßen den Irrsinn der Atommüllverschieberei quer durch Europa und mithin der Stromerzeugung mittels Kernspaltung. Dennoch, Lubmin ist nicht Gorleben. Die Auftaktdemonstration am Sonnabend in Greifswald war zwar die bislang größte Anti-Atom-Aktion in Mecklenburg-Vorpommern, trotz bundesweiter Mobilisierung kamen aber weniger als die erwarteten 4000 Menschen. Im Wendland hatten sich Anfang November rund 50 000 Demonstranten auf einem Acker bei Dannenberg versammelt. In den folgenden Tagen blockierten oder schotterten dort Tausende die Schienen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sind diese...
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