Wenn die Polizei kriminell wird
Frankreichs Innenminister stellt sich schützend vor verurteilte Sicherheitskräfte
Sieben Polizisten sind dieser Tage von einem Gericht in Bobigny bei Paris zu Gefängnisstrafen zwischen sechs und zwölf Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Der Fall hat auch politische Folgen.
Sie haben falsche Angaben über eine Verfolgungsjagd gemacht, die mit einem schweren Zusammenstoß zweier Streifenwagen und der Verletzung eines der Polizisten endete. Angeblich versuchte der verfolgte Autofahrer, sie anzufahren und dabei zu töten. Wäre diese Falschaussage nicht aufgeflogen, hätte ihm wegen »Mordversuchs gegen Vertreter der Staatsmacht« eine lebenslange Gefängnisstrafe gedroht. Daher entschied das Gericht auf Gefängnis ohne Bewährung für die Polizisten.
Als ihre Kollegen von diesem Urteil hörten, versammelten sich etwa 200 zu einer spontanen Protestdemonstration vor dem Gerichtsgebäude. Hinzu kamen zahlreiche Streifenwagen, die den Verkehr blockierten und ihre Sirenen heulen ließen. Sprecher diverser Polizeigewerkschaften gaben den herbeigeeilten Pressejournalisten und Fernsehteams Interviews, in denen sie ihre Empörung über die »unverhältnismäßig harte« Strafe zum Ausdruck brachten und Nachsicht mit den angeklagten Poliz...
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