Keine Puste mehr für Dubai

Kurzbahn-WM: Paul Biedermann verpasst Medaille, Steffen Deibler schon im Vorlauf raus

  • Lesedauer: 2 Min.

Paul Biedermann hat bei der ersten Entscheidung der Kurzbahn-WM in Dubai die erhoffte Medaille über 200 Meter Freistil verpasst. Der Weltrekordler schlug am Mittwoch mit persönlicher Saisonbestleistung von 1:42,19 Minuten nur als Fünfter an. Staffel-Olympiasieger Ryan Lochte aus den USA gewann überlegen in Weltjahresbestzeit von 1:41,08, Zweiter wurde Europameister Daniil Isotow aus Russland vor dem Tunesier Oussama Mellouli.

Schon am Vormittag im Halbfinale musste der 24-Jährige aus Halle/Saale persönliche Jahresbestzeit schwimmen, um das Finale zu erreichen. »Meine Fresse, das ist schon heftig, was hier am Morgen abgeht. Bei einer EM kannst du taktieren, hier hast du dazu keine Zeit. Das ist eine WM, hier geht es um die Wurst«, sagte Biedermann. »Das ist der Sturm, der uns bei der WM entgegenweht. Wenn man sich nicht festhält, wird man weggeweht«, kommentierte Bundestrainer Dirk Lange die guten Leistungen der Konkurrenten. Nach der Freistil-Staffel am heutigen Donnerstag startet Biedermann am Freitag auch noch über 400 Meter Freistil. Dort hält er die Weltjahresbestzeit.

Völlig überraschend schied Steffen Deibler über 100 Meter Schmetterling schon in der Vorrunde aus. Der Weltjahresbeste verwies auf seine kräftezehrende und reiseintensive Marathon-Saison. »Seit der EM in Budapest im August hatte ich keine Möglichkeit mehr zu trainieren, vielleicht muss ich jetzt dafür zahlen«, sagte der Hamburger gefasst. 51,72 Sekunden hatten am Mittwochmorgen nur für Platz 22 gereicht. Bei der EM Ende November war der 23-Jährige noch 1,77 Sekunden schneller gewesen.

In Eindhoven war er mit vier Titeln der überragende Schwimmer, doch der Akku wird immer leerer. »Diese ganz gute Form von Eindhoven ist schon weg«, sagte Steffen Deibler, der seit Mitte September alle Kurzbahn-Weltcups auf drei verschiedenen Kontinenten bestritten hatte. Vielleicht müsse man aus der hohen Belastung Lehren ziehen, erklärte er. »Es ging einfach ziemlich schwer. Das war nicht das lockere Schwimmen, das ich kannte.« Doch Bundestrainer Dirk Lange fordert von seinen Athleten gerade diese Wettkampfhärte und unterstützte ausdrücklich Deiblers Reisen rund um den Globus.

Eine Welt ging für den Favoriten nicht unter. »Ich bin sehr gefasst. Ich wüsste nicht, woher ich heute das schnelle Schwimmen hernehmen sollte.« Hoffnung machen ihm die noch anstehenden kurzen Strecken. »Ich denke, dass ich über 50 Meter Freistil und Schmetterling hier schon noch eine gute Leistung abliefern kann.« Auch über den Schmetterling-Sprint hält er die Weltjahresbestzeit sowie den Weltrekord, der er noch im seit Jahresbeginn verbotenen Hightechanzug aufstellte. dpa

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