Das Guido-Mobil gerät immer heftiger ins Trudeln
Dem FDP-Chef droht Ungemach – von der eigenen Basis, aber auch von seinen bislang engsten Parteifreunden
Schwere Tage für FDP-Chef Guido Westerwelle. Während der Außenminister gestern im Bundestag eine Regierungserklärung zu Afghanistan abgab, wetzen seine Parteifreunde die Messer. Liberale in Rheinland-Pfalz wollen ihn nicht im Landtagswahlkampf an ihrer Seite, andere aus Baden-Württemberg fordern offen seinen Rückzug von der Parteispitze. Und wieder andere beraten dafür über mögliche Prozedere in Hinterzimmern.
Guido Westerwelle schätzt die Sache durchaus realistisch ein. Unlängst hatte er im französischen Magazin »L'Express« zu Protokoll gegeben, dass er die durch Wikileaks bekannt gewordenen wenig schmeichelhaften Einschätzungen seiner Person durch den US-amerikanischen Botschafter »relativ« sehe und es bisweilen von deutschen Politikern »stärkere Attacken« gebe. Dass innerhalb der eigenen Partei noch mit ganz anderen Bandagen gekämpft wird, sagte der FDP-Chef nicht – obwohl er derlei gerade dieser Tage am eigenen Leibe leidvoll erfahren muss. Dass sie ihn als »Klotz am Bein« empfinden, ließen ihn die Parteifreunde in Rheinland-Pfalz wissen, pikanterweise dem Heimat-Landesverband von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, der vielen schon als Nachfolger von Westerwelle im Berliner Thomas-Dehler-Haus gilt. Liberale aus Baden-Württemberg schreiben Offene Briefe mit unmissverständlichen Rücktrittsforderungen. Die FDP muss sich in beiden Lä...
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