Nutzer für »Nazikirche« gesucht

Vor 75 Jahren wurde die Martin-Luther-Gedächtniskirche eingeweiht / Vergangenheit soll sichtbar bleiben

  • Lukas Phillippi, epd
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
Der Leuchter samt Eisernem Kreuz und Eichenlaub Fotos: epd/Inga Haar
Der Leuchter samt Eisernem Kreuz und Eichenlaub Fotos: epd/Inga Haar

Die vielfache Begeisterung deutscher Christen für die NS-Ideologie bei der Machtübernahme Adolf Hitlers hat sich auch im Sakralbau niedergeschlagen. Viele der damals rund 600 neu errichteten Kirchen stehen heute noch und werden genutzt. Herausragendes Beispiel ist die 1935 in Berlin-Mariendorf eingeweihte Martin-Luther-Gedächtniskirche, die voller NS-Symbole steckt. Lediglich die Hakenkreuze wurden nach dem Krieg entfernt. Am Sonntag begeht die Gemeinde das 75. Jubiläum der Einweihung.

Für den Kunsthistoriker Martin Bayer ist das Etikett »Nazi-Kirche« irreführend, und er verweist dabei auf die Entstehungsgeschichte. Danach hat die Kirchengemeinde bereits unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg das Gelände für ein Gemeindezentrum gekauft. Die Genehmigung für den Kirchenbau stammt aus dem Jahr 1931, Baubeginn ist 1933.

Bayer arbeitet für die Stadtentwicklungsgesellschaft »Stattbau«. Diese soll gemeinsam mit der Gemeinde bis 2014 ein Nutzungs...


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