Reise um die Kaaba
In Rheinland-Pfalz soll es künftig mehr Einrichtungen mit islamischem Religionsunterricht geben
Lernen mit dem Koran: Der islamische Religionsunterricht an den rheinland-pfälzischen Schulen soll ausgebaut werden. An der Pilotschule fällt die Bilanz positiv aus.
Ludwigshafen. Als Merdan Günes seinen Rucksack auspackt, hält es seine Schüler vor Neugier kaum mehr auf ihren Stühlen. Der Lehrer zieht unter anderem einen eingewickelten Quader heraus, der sich als Nachbildung der Kaaba, des islamischen Heiligtums in Mekka, entpuppt.
Die 14 Mädchen und Jungen der 2. Klasse der Grundschule Ludwigshafen-Pfingstweide sollen heute lernen, wie man richtig an der Kaaba betet. Die Grundschule war 2003 die erste in Rheinland-Pfalz, an der in einem Pilotprojekt islamischer Religionsunterricht eingeführt wurde.
Günes erklärt den Kindern geduldig, welche Regeln es an der Kaaba einzuhalten gilt und welche Gebetsformeln zum Einsatz kommen. Dann umrunden zunächst die Mädchen und später auch die Jungen die Nachbildung und sagen dazu im Chor die Formeln auf – siebenmal geht es im Kreis herum, wie es die religiöse Vorschrift will. »Wir wollen spielerisch den Sinn von Religiosität vermitteln, nicht mit Auswendig...
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