Bahn koppelt Klassikerstadt ab

Mit dem neuen Fahrplan halten wesentlich weniger ICE-Züge in Weimar – die Stadt fürchtet ausbleibende Gäste

  • Theresa Münch, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nächster Halt: Weimar – Für ICE gilt das künftig nur noch selten. Dabei wirbt die Bahn in der Klassikerstadt seit Jahren mit dem Titel »Kulturbahnhof«. Weimar und seine Kultureinrichtungen fürchten: Mit weniger ICE könnte jeder zehnte Gast wegbleiben.

Weimar. Die alten, ziemlich abgewetzten braunen Lederkoffer wirken am Weimarer Bahnhof wie aus einer anderen Epoche. »Meiner stammt aus einer Zeit, da gab es noch gar keine ICEs«, sagt Thomas Schmidt vom Deutschen Nationaltheater. »Der Koffer würde aber gern wieder mehr ICEs in Weimar sehen.« Mit alten Gepäckstücken von Dachböden und aus Theaterrequisiten protestierten am Montag die Präsidenten und Rektoren der großen Weimarer Kultureinrichtungen zusammen mit Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) gegen den neuen Bahnfahrplan. »Weimar wird vom Fernverkehr abgekoppelt«, kritisieren sie.

Seit dem Fahrplanwechsel vor einer Woche halten in der Klassikerstadt nur noch elf von zuvor 49 Intercity-Express-Zügen. Die Fernverkehrshalte wurden laut Wolf von insgesamt 77 auf 42 reduziert. Weimar befürchtet, dadurch bis zu zehn Prozent seiner Touristen zu verlieren. Besonders die Verbindungen nach Berlin und Frankfurt würden erschwer...


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