Coppelius

Adel verpflichtet

  • Kilian Klenze
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sie gehören zum wohl Eigenwilligsten der gegenwärtigen Szene: die sechs Musiker von »Coppelius«. Fünf adlige Herren sind sie und ihr Butler, nennen sich nicht Band, sondern Kapelle und haben sich ihre eigene Legende gestrickt: Wiewohl die Ursprünge der »Coppelius« im Dunkel der Historie liegen, sind die Mitglieder einander erstmals 1791 begegnet: bei der Uraufführung von Mozarts »Zauberflöte« in Schikaneders Wiener Theater. Zwei Jahre später traf man in Paris erneut zusammen und empörte sich, dass die Hinrichtung von Ludwig XVI. kein passendes Vorprogramm hatte. Das war die Initialzündung für die Gruppengründung, um der Musik des neuen, 19. Jahrhunderts auch eine neue Farbe beizumischen.

Das erste gemeinsame Konzert soll 1803 stattgefunden haben, gegen Widerstände, versteht sich. Beschwerliche Tourneen durch Europa folgten, mit ungewöhnlicher Resonanz. Und so läuft das bis heute. Butler Bastille, Kostüm und Maske helfen den greisen Herr...


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