Schweinegestank an heiligem Ort?

Konflikt um Mastanlage neben jüdischem Friedhof geht in nächste Runde

  • Daniel Staffen-Quandt, epd
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ein Landwirt in der fränkischen Rhön will unweit eines jüdischen Friedhofs einen Schweinemaststall bauen. Der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern sieht dadurch Religionsfreiheit bedroht.

Blick auf den jüdischen Friedhof in Willmars
Blick auf den jüdischen Friedhof in Willmars

Willmars. Widerstand gegen Schweinemastanlagen gibt es überall, wo sie gebaut werden sollen. Doch im unterfränkischen Willmars (Kreis Rhön-Grabfeld) ist alles anders. Ein Landwirt will den Hof seiner Eltern mit einem Maststall für Schweine erweitern – nur einen Steinwurf von einem jahrhundertealten jüdischen Friedhof entfernt. Baurechtlich ist die Sache klar: Er darf. Das hat auch das Verwaltungsgericht Würzburg entschieden. Doch der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern sieht die Religionsfreiheit bedroht und will in Berufung gehen.

Kyrill-Alexander Schwarz, Professor für öffentliches Recht an der Universität Würzburg, hat für den Landesverband einen Revisionsantrag verfasst. »Auf alle Fälle noch vor Weihnachten« solle er dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) zugestellt werden, sagt Schwarz. Noch vor der Sommerpause 2011 erhofft sich der Jurist eine Entscheidung, ob es zur Berufungsverhandlung kommt. »...


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