Gefährliche Eiszapfen und gestrichene Flüge
Feuerwehr rechnet mit mehr Einsätzen bei Tauwetter / Verkehrslage entspannt sich nur langsam
(dpa/ND). Gefährliche Eiszapfen haben am Dienstag zu mehreren Feuerwehreinsätzen in Berlin geführt. Die Rettungskräfte rückten aus, um Zapfen abzuschlagen, bevor sie von Hausdächern herabstürzen und Passanten treffen. Nach Angaben eines Sprechers gab es solche Einsätze etwa an der Wilsnacker Straße in Moabit, an der Paulsborner Straße in Wilmersdorf, der Schöneberger Nollendorfstraße und an der Neuköllner Finowstraße. Die Einsatzkräfte rechnen mit mehr solcher Einsätze, wenn es in den nächsten Tagen tagsüber tauen sollte.
Vor zahlreichen öffentlichen Gebäuden in Berlin ist der Schnee nicht oder nur schlecht beseitigt worden, weil private Schneeräumfirmen ihren Pflichten nicht nachkommen. »Die Ursache ist klar«, sagt Werner Roepke, ver.di-Fachbereichsleiter Gemeinden: »In den vergangenen Jahren haben Senat und Bezirke tausende von Hausmeister- und Arbeiterstellen abgebaut. Ihre Aufgaben, darunter auch die Schneebeseitigung, sind an private Firmen vergeben worden.« In der jetzigen Situation seien die Folgen der hemmungs- und grenzenlosen Privatisierung für jedermann sichtbar, so ver.di.
Auch im Verkehr gab es weiter Probleme. Weihnachtsreisende oder Berufspendler in Berlin und Umgebung hatten es am Dienstag erneut schwer, an ihr Ziel zu kommen. Zunächst hatte es am Dienstagmorgen so ausgesehen, als ob sich der Berliner Verkehr insgesamt normalisiere. Doch das war nur von kurzer Dauer. Die S-Bahn fuhr wieder nur erheblich eingeschränkt. Allein auf den Linien S 46, S 47 und S 9 konnte der derzeit eh schon eingeschränkte normale Takt aufrechterhalten werden. Auf allen anderen Linien gab es längere Taktzeiten von meist zwanzig Minuten. Nur 278 Viertelzüge konnten eingesetzt werden und damit lediglich halb so viele, wie für einen normalen Betrieb notwendig sind.
Auch Autofahrer könnten heute wieder Probleme bekommen: Der Deutsche Wetterdienst warnt vor glatten Straßen.
Für Dienstag wurde am Flughafen Tegel mit mindestens 32 Flugausfällen gerechnet, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel. Die Verbindungen nach Frankfurt am Main waren am Morgen zunächst alle gestrichen, weil der dortige Flughafen für vier Stunden komplett geschlossen war. In Schönefeld dagegen flogen alle Flugzeuge – früher oder später. Nach Einschätzung Kunkels müsse noch bis Weihnachten mit Einschränkungen im Flugverkehr gerechnet werden. Die Situation entspanne sich aber langsam, nachdem noch am Montag mehr als 130 Flüge gestrichen worden waren.
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