Im Dienste der Stauffenbergpartei

Was letzte Woche geschah: Unter der Anweisung Rolands bastelt Jeremy an einer Paketbombe. Plötzlich stürmen Spezialkräfte die Wohnung, angeführt von Merkel und De Maizière. Der Baron und Leonore werden festgenommen. Und Roland triumphiert.

Kaum habe ich Leonore den Gips abgenommen, flattert sie auf. Eine feine Kalkwolke folgt ihren Pirouetten wie ein Kondensstreifen, ein heller Schein in der moribunden Welt des Gefängnisses. Auch wenn der Luftraum klein ist über den fünf Quadratmetern der Einzelzelle, der Traum von Freiheit bleibt.

Seit Merkel aus Afghanistan zurückgekehrt ist, werde ich fast stündlich zum Verhör geführt. Inspiriert vom soldatischen Umfeld, erprobt sie an mir neuartige Foltermethoden. Vorhin habe ich, einen weihnachtlich bestickten Kartoffelsack über dem Kopf, mit Merkel vor einem geschmückten Tannenbaum posieren müssen, ihre Hand anzüglich um meinen Hals gelegt. Sollte ich mein Schweigen nicht brechen, würden die treuen Kameraden der Stauffenbergpartei diese auf Karton festgehaltene Demütigung als Weihnachtsgruß erhalten.

Eine traumatische Erinnerung blitzt auf. Ich bin an einen Stuhl gefesselt und verfolge unbemerkt hinter einem venezianischen Spiegel ...