Kreuzzug für »Merry Christmas«
Wie die multireligöse Gesellschaft der USA christianisiert wird
Von Max Böhnel, New York
Die konservativen Kreuzzügler für ein »christliches Weihnachten« in den USA sind zufrieden. Denn die alljährliche Dezemberschlacht gegen Atheisten und Andersgläubige haben sie für sich entschieden.
»Merry Christmas« ruft die Kassiererin beim Baumarkt »Home Depot« in Bloomfield (New Jersey) dem Kunden zu, einem Mittsechziger mit abgewetzten Jeans und klobigen Stiefeln. Kurze Pause, bis sich sein Gesicht aufhellt. »Merry Christmas«, antwortet er mehr überrascht denn freudig und schiebt den Einkaufswagen hinaus zum Parkplatz.
Wie sich die Zeiten ändern. Nicht nur bei »Home Depot« scheint klar zu sein, wer sich in der alljährlich im Spätherbst aufflammenden Weihnachtsdebatte durchgesetzt hat. »Holiday trees«, »Holiday shops« und »Happy Holiday«-Grüße – also Festtagsbäume, -läden und -grüße – sind verschwunden. Stattdessen ist allerorts von »Christmas« die Rede.
»Christmas with a Capital C« (mit einem großen »C«) macht eine von der...
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