Bayerische Ärzte vor dem Systemausstieg
Drohung mit Rückgabe der Zulassungen leitet die Honorarverhandlungen für 2011 ein
Vor der für Mittwochnachmittag geplanten Abstimmung der bayerischen Hausärzte über den Ausstieg aus dem Kassensystem waren die Fronten verhärtet. Ärzte und Krankenkassen warfen sich gegenseitig Interessenpolitik auf dem Rücken der Patienten vor.
Die spannende Frage des gestrigen Tages war, ob die bayerischen Hausärzte ihren Funktionären folgen und den Systemausstieg beschließen. In Nürnberg sollten sie sich nach den Vorstellungen ihres Verbandes massenhaft für die Rückgabe ihrer Kassenzulassung entscheiden. Dann müssten gesetzlich Versicherte ab dem 1. April 2011 – wie Privatpatienten – für die Behandlung selbst aufkommen. Die Kassen sollten so unter Druck gesetzt werden, neue Verträge mit den Hausärzten auszuhandeln. Angesichts dieses Szenarios hatten AOK und Ersatzkassen ihrerseits die Hausarztverträge im Freistaat vor einigen Tagen gekündigt.
Laut Gesetz handeln die Kassenärztlichen Vereinigungen die Honorare für die niedergelassenen Ärzte mit den gesetzlichen Krankenkassen aus. Das brachte schon in der Vergangenheit etlichen Ärger, weil sich immer wieder Medizinergruppen benachteiligt fühlten. Die Kassenärztlichen Vereinigungen wurden nicht nur in Ba-yern durch ...
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