»Ohne Wasser gibt es kein Leben«

Tschad: Klimawandel verursacht Auswanderungswelle / Landwirtschaft und Fischerei betroffen

  • Kristin Palitza, Bol
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Dass der Klimawandel massive Fluchtwellen mit sich bringen kann, wird seit Längerem prophezeit. In der Sahelzone ist dies aber schon Realität. Der Tschadsee ist um 95 Prozent geschrumpft. Es gibt kaum noch Fische, die Felder ringsum verdorren. Die Menschen wandern ab.

Vom Austrocknen bedrohte Seen, stetig wachsende Wüsten, Temperaturen, die bis zu 50 Grad Celsius erreichen, und anhaltende Dürre, in der sogar Kamele verdursten. Was sich wie ein Horrorszenario anhört, ist in der Sahelzone bereits zur Wirklichkeit geworden. 20 Millionen Menschen sind hier laut UN-Angaben vom Hungertod bedroht.

Im zentralafrikanischen Tschad ist die Situation besonders prekär. Viele wandern ab. Für die Zurückbleibenden ist das Überleben beschwerlich. Fischer Paul Mbayon, der auf einer kleinen Insel im Tschadsee lebt, kann kaum seine Frau und zwei Kinder ernähren – das größte Süßwasserreservoir der Sahelzone ist so gut wie leer von Fischen. Jeden Morgen watet Mbayon mit großen Schritten in den See. Heute zappeln vier winzige Fische in den Maschen. »In den letzten zwei Tagen habe ich gar nichts gefangen«, seufzt der 39-Jährige. »Vor einigen Jahren waren unsere Netze jeden Tag voll mit großen Fischen. Wir haben so vi...


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