Nicht nur in Neapel stinkt es zum Himmel

Italiener warten auf Erfüllung der Versprechen ihres Regierungschefs

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Für die Erdbebenstadt L'Aquila hatte Silvio Berlusconi innerhalb kürzester Zeit blühende Landschaften versprochen; und Neapel hätte zu Weihnachten eigentlich »müllfrei« sein sollen… Beides ist nicht geschehen und eine Lösung ist nicht in Sicht.

Die Touristen, die über die Festtage zum Jahresende nach Neapel kommen, wundern sich nicht schlecht. Neben dem Bahnhof, aber auch ganz in der Nähe des wunderschönen Doms und in den wichtigsten Straßen der Hafenstadt türmen sich die Müllberge. Die Japaner zücken die Fotoapparate und jeder schüttelt den Kopf und rümpft die Nase beim Anblick einer Stadt, die wortwörtlich im Müll versinkt.

Allein im Zentrum liegen 2000 Tonnen Abfall auf den Straßen. Im Hinterland aber, wohin sich selten ein Tourist verirrt, ist die Lage womöglich noch dramatischer. Man spricht von 17 000 Tonnen Haushaltsmüll, Bauschutt, Sperrmüll und sonstigem Abfall, die einfach auf den Straßen liegen.

Über die Weihnachtsfeiertage hatte das Verteidigungsministerium Soldaten geschickt, um wenigstens die Abfallberge in der Innenstadt etwas abzutragen. Aber das Ergebnis ist kaum sichtbar. Und außerdem wussten die Uniformierten auch gar nicht, wohin mit dem Zeug: Die Deponien...


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