Was erwartet die Briten?
Über wirtschaftliche und politische Aussichten im Vereinigten Königreich
Zweieinhalb Prozent höhere Mehrwertsteuer, Sozialkürzungen, verdreifachte Studiengebühren: Das sind die Prioritäten der konservativen britischen Regierung und ihres liberalen Koalitionspartners fürs neue Jahr.
Unausgesprochen ist der Hinweis: Wenn es mit der Wirtschaft nicht bergauf geht, kürzen wir noch mehr. Was durchaus kommen kann, denn wer in der Rezession öffentliche Ausgaben streicht, reduziert die Kaufkraft und erhöht zwangsläufig die Arbeitslosigkeit im öffentlichen Dienst. Premier David Cameron und Finanzminister George Osborne, ein Millionärssohn wie aus dem Bilderbuch, sehen dafür neue Jobs in der Privatwirtschaft entstehen. Glauben macht selig.
Das windschiefe britische Verhältnis zu den USA dürfte unverändert bleiben. Den Atlantikern Tony Blair und Gordon Brown folgen Konservative, die das »besondere Verhältnis« zwischen Goliath USA und Däumling Britannien pflegen wollen, als sei es eine Partnerschaft von Gleichberechtigten. Selbst wenn Barack Obama die chinesische Konkurrenz wichtiger nimmt und die Briten – wenn überhaupt – nur als Teilstück Europas Gewicht hätten. Denn Tories reagieren auf die EU wie der Stier aufs...
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