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Parallelwelten an der Elbe
In Dresden stehen die 12. Schmalfilmtage an
35 Millimeter breit ist der Streifen eines üblichen Kinofilmes. Bei Beschränkung auf die Hälfte oder ein Viertel der Breite wird das Budget der Filmemacher stark entlastet – ohne dass dadurch viel von der ästhetischen Flexibilität des Mediums verloren geht. Die Unabhängigkeit von Fördermitteln und Produzenten begünstigt die Experimentierfreude. In Dresden haben Schmalfilmer seit Jahren eines ihrer wichtigsten Treffen: die Dresdener Schmalfilmtage.
Die aus dem Heimkino hervorgewachsene Schmalfilmerei stand am Anfang so manchen cineastischen Oeuvres, etwa bei Christoph Schlingensief. Auch der inzwischen arrivierte Filmemacher Fridrik Thór Fridriksson begann mit dem schmalen Format. Das Frühwerk »Hringurinn« (1985) des Oscar-nominierten Regisseurs ist ein eigenwilliger Atlas seiner Heimat. Bei einer Fahrt auf der berühmten Ringstraße Islands löste der Kilometerzähler alle zwölf Kilometer eine Aufnahme in der auf dem Autodach befestigten Kamera aus. In achtzig Filmminuten lässt sich so die Reise um das gesamte Inselreich nachvollziehen.
Filmreisen stehen dieses Jahr im Mittelpunkt des Festivals im Kulturforum »riesa efau« in der Dresdner Friedrichstadt. Weit gereist sind auch viele Beiträge zum Wettbewerb, nur acht Minuten dürfen die Werke dauern. Dieses Jahr kamen zum ersten Mal Einreichungen aus Japan, Australien und Russland. Weitere Filme stammen aus Afghanistan, Portugal, Itali...
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