Sozialgericht fordert klarere Hartz-IV-Gesetze

  • Lesedauer: 1 Min.

(epd). Die Sozialgerichte rechnen auch 2011 mit einer Klageflut gegen Hartz-IV-Bescheide. Grund sei die »Vielzahl auslegungsbedürftiger Rechtsbegriffe« in jedem neuen Gesetz, sagte der Sprecher des größten deutschen Sozialgerichts in Berlin, Marcus Howe, einem Medienbericht zufolge. Seit Jahren erzielten bei Hartz-IV-Verfahren etwa die Hälfte der Kläger zumindest einen Teilerfolg. Dies sei deutlich mehr als in anderen Rechtsgebieten, zum Beispiel der Rentenversicherung, wo die Erfolgsquote nur bei rund 30 Prozent liege, betonte Howe. Mancher Streit wäre vermeidbar, wenn das Hartz-IV-Gesetz klarer wäre, etwa beim Anspruch auf Mietübernahme. Andererseits würden die Gerichte auch immer wieder Verwaltungsfehler feststellen. »Bescheide sind unbestimmt oder enthalten falsche Berechnungen. Rechtsfolgenbelehrungen sind ungenau. Bearbeitungsfristen werden nicht eingehalten«, sagte der Gerichtssprecher.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -