Mehr Platz im Knast

Dank Weihnachtsamnestie weniger Häftlinge

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(dpa). In den Berliner Gefängnissen ist derzeit etwas mehr Platz. Die Zahl der Häftlinge sank zum Jahresende 2010 auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Wie die Justizverwaltung am Montag mitteilte, saßen Ende Dezember noch genau 4564 Gefangene ein. Das waren rund 220 weniger als zum Jahresende 2009. Jahrelang hatte Berlin mit übervollen Gefängnissen zu tun. Ende 2006 waren noch rund 5200 Gefangene inhaftiert. Seit 2008 sind die Zahlen zum Jahresende kontinuierlich gesunken. Die Verwaltung verwies darauf, dass stets im Dezember auch die Weihnachtsamnestie in den Gefängnissen mit vorzeitigen Entlassungen von Inhaftierten zu spüren sei. Die Zahl der Gefangenen könne aber auch wieder ansteigen, hieß es. Eine eindeutige Erklärung für den Rückgang zum Jahresende der letzten Jahre gebe es trotz wissenschaftlicher Forschungen nicht, sagte Justizsprecher Michael Kanert.

Nach Angaben von Polizeipräsident Dieter Glietsch hat die offiziell registrierte Kriminalität in Berlin auch 2010 abgenommen. Endgültige Zahlen liegen aber noch nicht vor. Zu den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres hatte der Polizeipräsident gesagt, dass die Verbrechenszahlen erneut etwa zwei bis drei Prozent unter dem Niveau von 2009 lägen.

Der Sprecher von Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) betonte, dass trotz der positiven Entwicklung der Bau des neuen Berliner Männergefängnisses im brandenburgischen Heidering unverzichtbar sei. Die rund 650 zeitgemäßen Haftplätze dort würden auf Dauer gebraucht, um eine verfassungsgemäße Unterbringung zu sichern. Der Berliner Verfassungsgerichtshof hatte im Dezember 2009 die längere Unterbringung von Gefangenen in den sehr kleinen 258 Hafträumen der Teilanstalt I des mehr als 100 Jahre alten Gefängnisses in Tegel für menschenunwürdig erklärt. Der Haftraum des Gefangenen, der sich an das Gericht gewandt hatte, war nur 5,25 Quadratmeter groß. Der Bereich soll laut Justizverwaltung geschlossen werden, wenn Heidering Ende 2012 bezogen wird. Der Grundstein für den 118 Millionen teuren Neubau wurde im November gelegt.

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