Blau ist die Hoffnung der Odyssee
Mark Lammerts Tafelbilder in der Berliner Guardini-Galerie
Malen hat nichts mit Geschäftssinn oder Mode zu tun, sondern mit einem persönlichen, anspruchsvollen und grausamen Abenteuer, das in unauslöschlicher Schönheit endet. Mystik par excellence.
BALTHUS
Das Herzstück der Ausstellung ist abwesend. Eine leere Fläche an der Wand hält ihm den Platz frei. Denn das sechsteilige Tafelbild »Nach Etienne-Jules Marey« wird gerade für den in Kürze erscheinenden Band »Mark Lammert. Malerei 1997-2010« (Richter Verlag) fotografiert.
Das ist dann so wie mit dem in der Welt abwesenden Gott: Man kann über ihn nur anhand der Leestelle, die er hinterlässt, spekulieren. Solch negative Theologie bevorzugten die Mystiker aller Zeiten. Das, was sie mit Gott meinen, entzieht sich somit jedem einfachen Bekenntnis, ebenso einer Beschreibung – es ist immer alles zugleich: diesseits und jenseits, zeitlich und zeitlos, Tag und Nacht, Geburt und Tod.
Übersetzt man das in die Sprache der Bilder inmitten ihrer schie...
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