Der Ruf des Strandkorbs

Mecklenburg-Vorpommern bemüht sich um mehr Gäste auch in der Wintersaison

  • Lesedauer: 2 Min.
Das Landesmarketing will Mecklenburg-Vorpommern 2011 als »Land des Genießens« präsentieren. Nicht höhere Übernachtungszahlen seien das Ziel, sondern eine höhere Qualität der Betreuung. So heißt es jedenfalls.

Schwerin (dpa/ND). Seit Jahren wirbt Mecklenburg-Vorpommern mit einem blau-weiß gestreiften Strandkorb um Besucher. Doch wer lässt sich im Winter an Strände oder Seenplatte locken? Es gebe eine Nachfrage, die Tourismuswirtschaft mache bereits einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes im Winter, sagte der Chef des Landesmarketings, Peter Kranz, in einem dpa-Gespräch. »Mecklenburg-Vorpommern ist eben doch sehr attraktiv im Winter.« Wer jeden Tag im Land lebe, sehe die Schönheit zwischen Eis und Schnee im Alltag nur manchmal nicht. »Mecklenburg-Vorpommern verkaufen wir zu jeder Jahreszeit«, beteuerte Kranz.

Im neuen Jahr will das Landesmarketing den Nordosten Deutschlands als »Land des Genießens« präsentieren. Dabei soll es um hochwertige Esskultur und regionale Produkte gehen, wie sie die Initiative »ländlichfein« fördern will. Zu dem Netzwerk gehören Küchenchefs, Erzeuger, Spitzenhotels und Landgasthöfe.

»Wir brauchen nicht immer neue Rekorde in den Übernachtungszahlen, sondern eine immer höhere Qualität in der Betreuung der Gäste«, betonte Kranz. »Das beginnt beim Lächeln hinter der Ladentheke und endet damit, dass man sich wohlfühlt in unseren Hotels.«

Das Landesmarketing will in seinen Werbekampagnen zwar noch stärker auf Emotionen und »Sehnsuchtsmotive« setzen, doch es sollen nicht nur Touristen kommen. Mecklenburg-Vorpommern stehe für Freiräume, Ideen und Entwicklung, es sei ein Land zum Arbeiten und zum Studieren, sagte Kranz. An den Hochschulen gebe es ein hervorragendes Betreuungsverhältnis zwischen Studenten und Professoren, Firmen wie Aida oder die Windkraftanlagenhersteller Nordex und Suzlon böten Arbeitsplätze. Auf der Berlinale im Februar werde sich Mecklenburg-Vorpommern als »Filmland« zeigen.

Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall muss Mecklenburg- Vorpommern nach Ansicht des Marketingchefs vom »ostdeutschen« Image wegkommen. Das Land werde immer stärker in Richtung Norddeutschland verortet. »Das Ostdeutsche ist uns in den letzten Jahrzehnten ein bisschen aufgepappt worden«, meinte Kranz. Das Image als norddeutsches Land mit maritimem Charakter sei langfristig tragfähiger.

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