Mildes Wetter lässt S-Bahn-Pendler leicht aufatmen

Vororte und Spandau werden ab heute wieder angefahren / Mehrere politische Krisengespräche zu Konsequenzen anberaumt

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Die S-Bahn fährt zwar im Notfall-Modus, aber der Notschalter muss nicht gedrückt werden: Gestern entspannte sich die Lage ein wenig. ND-
Die S-Bahn fährt zwar im Notfall-Modus, aber der Notschalter muss nicht gedrückt werden: Gestern entspannte sich die Lage ein wenig. ND-

(dpa). Mehrere Tage lang waren einige Randgemeinden zu Berlin und der Bezirk Spandau gänzlich vom S-Bahnverkehr abgehängt. Die Bürgermeister protestierten. Mehr noch als die Proteste scheint nun aber das etwas mildere Wetter Entspannung zu bringen. Denn bei der pannengeplagten S-Bahn Berlin beginnt sich die Lage wieder etwas zu entspannen. Von diesem Donnerstag an befahren die rot-gelben Züge wieder die Strecken nach Spandau, Hennigsdorf, Wartenberg und Strausberg Nord. Das kündigte die Tochter der Deutschen Bahn am Mittwoch an. Auf den Strecken hatte es eine mehrtägige Betriebsunterbrechung gegeben, weil viele S-Bahn-Wagen wegen Störungen durch Eis und Schnee in die Werkstätten mussten. Der Morgenanlauf am Mittwoch im S-Bahnbetrieb verlief entsprechend den Ankündigungen des Unternehmens ohne neue Einschränkungen.

Die anhaltenden Winterprobleme bei der Deutschen Bahn sind kommende Woche auch Thema einer Sondertagung der Verkehrsminister. Über die »erheblichen Qualitätsmängel« im Nah- und Fernverkehr werde am Montag auf einer außerplanmäßigen Verkehrsministerkonferenz (VMK) in Berlin geredet, sagte der VMK-Vorsitzende, Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD), am Mittwoch in Potsdam. Eingeladen sei auch Bahnchef Rüdiger Grube.

Der Bahnmanager wird am Montag auch im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses erwartet, wo er Berliner Parlamentariern Rede und Antwort zu den Problemen der S-Bahn stehen soll. Vogelsänger sagte mit Blick auf das S-Bahn-Chaos in Berlin und Brandenburg: »Die Situation hat eine Dramatik erreicht, die einfach nicht mehr hinnehmbar ist.«

Berlins Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hat die S-Bahn indes aufgefordert, ihre Kunden für die aktuelle Krise wie im vergangenen Jahr zu entschädigen. Abonnenten sollten zwei kostenlose Monate erhalten, alle anderen Fahrgäste Freifahrten etwa am Wochenende, sagte Junge-Reyer der »Berliner Zeitung«. Das würde die Deutsche Bahn rund 77 Millionen Euro kosten. Die Senatorin wollte sich am Abend gemeinsam mit ihrem brandenburgischen Amtskollegen und Vertretern des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) mit den Verantwortlichen der S-Bahn Berlin GmbH treffen. Das Unternehmen legte dabei ein Konzept zur Bewältigung der Krise vor. Einzelheiten wurden zunächst jedoch nicht bekannt. Die beiden Landesregierungen hatten der Bahn nach Abmahnungen eine Frist bis Mittwoch gesetzt, ihnen einen Bericht darüber vorzulegen, wie die S-Bahn aus der Krise geführt werden kann.

Die Linie S 25 wird nach Angaben der Bahn von Donnerstag an wieder durchgehend von Hennigsdorf nach Teltow Stadt im 20-Minuten-Takt fahren, die Züge der S 5 weiterhin im 20-Minuten-Takt bis Strausberg und wieder regulär alle 40 Minuten bis Strausberg Nord. Die S 75 verkehrt alle 20 Minuten zwischen Wartenberg und Spandau.

Die Ringbahn-Linien S 41/S 42 fahren den Angaben zufolge weiterhin den ganzen Tag im 10-Minuten-Takt. Eine 10-Minuten-Zugfolge gilt auch auf Streckenabschnitten anderer Linien, so neuerdings auf der S 1 zwischen Zehlendorf und Frohnau und weiterhin auf der S 3 zwischen Friedrichshagen und Ostbahnhof. Die S 5 soll zwischen Hoppegarten/ Mahlsdorf und Charlottenburg in den Hauptverkehrszeiten ebenfalls alle 10 Minuten fahren. Auf den übrigen Linien gilt weiterhin ein 20- Minuten-Takt.

Auch in den kommenden Wochen sollen Regionalbahnen die S-Bahn entlasten helfen. Die Ergänzungsverkehre auf der Regionalbahnlinie 10 zwischen Spandau und Charlottenburg, ab 13. Januar auf der RB 13 zwischen Spandau und Berlin Hauptbahnhof sowie bei der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) zwischen Basdorf und Berlin Gesundbrunnen blieben bis Ende Januar bestehen, teilte die Bahn mit. Fragwürdig Seite 4

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