Winter am großen Strom
In Meißen befasst sich eine Ausstellung mit Erinnerungen an Schnee und Eis vergangener Jahre
Für Kleinstadtmuseen und Heimatstuben in Sachsen ist ab Ende November das Weihnachtsthema obligatorisch. Alle anderen Aspekte haben den Pyramiden, Adventskalendern und Räuchermännern zu weichen. Doch das Stadtmuseum Meißen hat mit der Schau »Winterfreuden« den Bogen weiter gespannt. Amateure wie professionelle Künstler waren dem Aufruf des Museums gefolgt und hatten Zeugnisse vergangener Winter zur Verfügung gestellt. Bereichert wird die Ausstellung durch historische Aufnahmen, Grafiken, Gemälde und Wintersportgeräte.
Sonntagsspaziergänger, die mit Hut und Handtasche auf der zugefrorenen Elbe flanieren. Der Meißner Kaufmann Krebs filmte sie im grimmigen Winter 1928/29 mit seiner 16-mm-Kamera. Die kontrastreiche Szenerie der Winterlandschaft bot sich ihm für den Schwarz-Weiß-Film besonders an. Bizarre Eisschollen treiben elbabwärts, schwerer Schnee biegt die Fichtenzweige nieder. Einmal schwenkt die Kamera von der Bastei über die weiß überstäubten Felsen der Sächsischen Schweiz.
Zwei Filme dokumentieren in der Meißner Schau »Winterfreuden« die traditionsreichen Wochenendausflüge zum Wintersport auf den Erzgebirgskamm bei Georgenfeld. Von der Mode abgesehen hat sich wenig geändert. Wie 1929 ist noch heute der Omnibus von Dresden über Dippoldiswalde nach Zinnwald jedes Wochenende mit Ski-Begeisterten gefüllt. Schwerer und breiter waren die Bretter allerdings damals, mit denen die Fahrer die ungespurten Hänge abwärts sausten. Auch die Kinder in ihren ta...
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