Zeit für Opfer und traumatisierte Retter

Thüringens Notfallseelsorger sind gefragt

  • Ulrike Hendan, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mehr als 380 Thüringer Notfallseelsorger leisten Hilfe, wenn Menschen ein schweres Trauma erleiden und den Halt zu verlieren drohen. Die Zahl der Helfer stieg zwar in den vergangenen Jahren, trotzdem werden mehr Freiwillige für diese Aufgabe gesucht.

Erfurt. Thüringend ehrenamtliche Notfallseelsorger haben 2010 bei rund 500 Einsätzen geholfen. In einem Drittel der Fälle begleiteten sie Polizisten, die Angehörige über den Tod eines geliebten Menschen informieren mussten, sagte Landespolizeipfarrer Michael Zippel im dpa-Gespräch. Es gebe mehr als 380 Freiwillige, die nach Unfällen, Verbrechen oder plötzlichen Todesfällen Erste Hilfe für die Seele leisteten.

»Es sind in den vergangenen Jahren stetig mehr Helfer geworden«, erklärte der Beauftragte für Notfallseelsorge der evangelischen Kirche. Vor allem in Südthüringen würden jedoch weitere Ehrenamtliche gesucht, um die Kriseninterventionsteams zu verstärken.

Beistand für Angehörige

Die Notfallseelsorger stehen Opfern, Augenzeugen und Rettern nach schweren Bränden, Verkehrsunfällen, Selbstmorden, Vergewaltigungen und Geiselnahmen gleichermaßen zur Seite. »Die Polizei überbringt außerdem keine Todesnachricht mehr, ohne dass einer unsere...


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