Abschied im Schulzenhof

Schriftstellerin Eva Strittmatter beerdigt

Wie oft sie den Weg schon gegangen ist – schräg gegenüber dem Hof den Hang hinauf – dorthin, wo Erwin Strittmatter und ihr Sohn Matthes begraben sind. Jetzt war es ihr letzter Weg. Am Samstag wurde Eva Strittmatters Sarg in Schulzenhof neben dem ihres Mannes in die Erde gesenkt.

Vor weit über hundert Trauergästen sprach Hermann Kant in seiner Grabrede zuerst Ilja, Erwin und Jakob Strittmatter an, denen sie die Mutter war, die ihnen »zu essen gab«, ihnen zeigte, »wie man einen Knoten macht, die gegen den Husten scheußliche Mittel kannte, hundert Märchen wusste und Antwort auf die Rätsel der Schule.« Dabei ist diese Frau »immer auch erste Leserin und ehrenamtliche Lektorin von Erwin Strittmatter gewesen«.

Das heikle Literaturgespräch zwischen beiden sei »Erwins Geschichten und Evas Gedichten außerordentlich bekommen ... Man muss sie als selbstständige, stets den anderen stützende, aber immer sich selber tragende Dichtersleute sehen, deren unablässige Suche nach dem treffenden Wort, dem zutreffenden Satz, dem vortrefflichen Bild, dem trefflichen Reim zu einem einzigartigen literarischen Doppel-Werk geführt hat.« Eva Strittmatter in Hermann Kants Erinnerung: »Sie hatte den Mut, sich auf das Leben einen Reim zu ma...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -