Antifaschist untergetaucht

Martin R. droht nach Böllerwurf eine DNA-Probe. Scharfe Kritik von SPD, Grünen und LINKE

Weil ihm eine DNA-Probe droht, ist ein dunkelhäutiger Antifaschist untergetaucht. Kritiker sagen: Die Speicheluntersuchung ist völlig unangemessen. Besteht ein Zusammenhang mit einem angeblichen Attentat auf die Göttinger Ausländerbehörde?

Es kommt wohl selten vor, dass das Bundesverfassungsgericht im Zusammenhang mit einem Böllerwurf angerufen wird. In Göttingen war das in diesen Tagen der Fall: Der 20-jährige Antifa-Aktivist Martin R. weigert sich, eine Speichelprobe abzugeben und so eine Untersuchung seiner DNA zu ermöglichen. Die hatte das Landgericht Göttingen angeordnet, weil R. auf einer Demonstration einen Silvester-Knaller entzündet haben soll. Doch die Karlsruher Richter nahmen den Fall nicht zur Entscheidung an. »Ohne Begründung«, ärgert sich R.s Anwalt Sven Adam.

Nun ist sein Mandant untergetaucht. »Es ist mir nicht leicht gefallen eine Entscheidung zu treffen, die mich von meinen Freunden und Familie für einen unbestimmten Zeitraum trennen und meine Ausbildung gefährden wird«, sagt Martin R. »Trotzdem habe ich keine andere Möglichkeit gesehen, auf diese Situation aufmerksam zu machen.«

Die Polizei erließ einen Haftbefehl. Martin R. ist zur Fahndung ausgeschr...


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