Wachstum und Umverteilung
Kräftiger Wirtschaftsaufschwung nach der Krise, aber nicht bei Lohn und Konsum
Nach dem Krisenjahr 2009 holt die deutsche Wirtschaft schneller auf, als es die Regierung vorausgesagt hatte. Doch unter dem Strich wachsen vor allem der Export und die Gewinne. Schwachpunkte bleiben der private Konsum, der Lohn und das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch bekannt gab, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2010 nach vorläufigen Berechnungen gegenüber 2009 um 3,6 Prozent. Dem steilsten Einbruch der Wirtschaft 2009 folgte im vergangenen Jahr der kräftigste Aufschwung seit der Wiedervereinigung. Dennoch rechnet die Regierung erst im Laufe dieses Jahres damit, dass die Wirtschaftsleistung den Vorkrisenstand erreichen wird.
Der Staatssektor wies 2010 in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise nach vorläufigen Berechnungen mit einem Finanzierungsdefizit von 88,6 Milliarden Euro den höchsten jemals gemessenen Wert aus. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen, ermittelten die Statistiker eine Defizitquote von 3,5 Prozent. Der im Maastricht-Vertrag genannte Referenzwert von 3,0 Prozent wurde damit erstmals seit fünf Jahren wieder überschritten.
Der stärkste Motor des wirtschaftlichen Aufholprozesses war wiederum das Expo...
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