Jeder Dritte auf der Warteliste stirbt
Zu wenig Organspenden in Deutschland / Meldepflicht für Kliniken wird erörtert
Für die Betroffenen ist die Lage dramatisch: Bundesweit benötigen 12 000 Menschen ein neues Körperteil – ein Herz, eine Lunge, eine Leber. Doch Organe sind absolute Mangelware. Weniger als 16 von einer Million Bundesbürger spenden.
Auf ein Herz warten Patienten im Schnitt zehn Monate, auf eine Niere sieben Jahre. Täglich sterben drei Menschen, weil es kein Transplantat für sie gibt. Während der Wartezeit verschlechtert sich der Zustand vieler Patienten zudem dramatisch. Dadurch sinkt die Erfolgsaussicht der Transplantationen.
Angesichts dieses Notstands sind Mediziner weniger wählerisch bei verfügbaren Körperteilen. »Die Qualität der Transplantate nimmt ab«, sagt der Transplantationschirurg Gernot Kaiser vom Uniklinikum Essen. »Um den Mangel nur halbwegs begrenzen zu können, akzeptieren wir viele Organe nach erweiterten Kriterien.«
Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht. Im Jahr 2010 stellten bundesweit 1296 Verstorbene insgesamt 4205 Transplantate zur Verfügung. Das entspricht 15,9 Spendern pro eine Million Einwohner. In Spanien sind es 34. Auch wenn die Zahl der transplantierten Organe einen vorläufigen Höchststand erreicht habe, sei die Spendenbereitschaft noch...
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