Tunesiens Präsident ins Ausland geflohen

Politischer Machtkampf nach Welle der Gewalt

Tunesiens Präsident Zine el Abidine Ben Ali ist am Freitagabend zurückgetreten. Das teilte Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi am Freitag im Staatsfernsehen mit. Ghannouchi wird Ben Ali an der Staatsspitze übergangsweise ablösen. Bisher sollen rund 80 Menschen bei den Unruhen ums Leben gekommen sein.

Tunis/Paris (Agenturen/ND). Mit dem Rücktritt des Präsidenten hat der Machtkampf in Tunesien einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Ben Ali hatte seinerseits am Nachmittag die Regierung aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen des Parlaments angekündigt. Die Armee hatte am Freitag in der Hauptstadt Tunis die Kontrolle über den Flughafen Tunis Carthage übernommen. Der Luftraum sei gesperrt worden, hieß es.

In Tunis hatten zuvor mehr als 10 000 Menschen den Rücktritt des 74 Jahre alten Präsidenten Ben Ali gefordert. Die Demonstranten machen Ben Ali und seinen Clan verantwortlich für Korruption, hohe Arbeitslosigkeit und Polizeigewalt. Vor dem In...


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