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Zu wahr, um echt zu sein
Es war am Sonntag gegen 17 Uhr, als eine Epoche beendet schien. Die Revolution kam per E-Mail: Beim Arbeitgeber-Propagandabüro Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) gebe es ein »Umdenken«. Vor der Ost-Öffnung des Arbeitsmarktes sehe man ein, dass »flächendeckende Mindestlöhne« nötig seien.
»Der gesetzliche Mindestlohn schützt Arbeitgeber, die anständige Löhne zahlen, vor unlauterer Konkurrenz«, so demnach INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr. Durch Mindestlöhne werde »Lohndumping verhindert und damit der Binnenmarkt gestärkt«. Untersuchungen zeigten, dass Arbeitsplätze nicht gefährdet würden.
Aha, freuten sich da die Optimisten, der Herr Pellengahr hat nachgedacht. War es seine frühere Funktion im Einzelhandelsverband, die ihm die Augen geöffnet hat? Schließlich kann sich jeder ausrechnen, dass bei fortgesetztem Lohnverfall unweigerlich diejenigen ein Problem bekommen, die dieses Land...
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