Werbung

Gut angekommen

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Schlichtungsergebnis kann die noch junge Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG als vollen Erfolg verbuchen: Der Branchentarifvertrag im Bahnverkehr wird kommen. Der Wettbewerb über Lohndumping bei Ausschreibungen von Bahnstrecken ist tarifpolitisch eingefangen. Ein gutes Viertel der Beschäftigten kann sich über Verbesserungen freuen. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) ist nun unter Druck, muss sie doch mit einem noch besseren Abschluss für die Lokführer im Fern-, Nah- und Regionalverkehr beweisen, dass ihr konsequentes Fernbleiben vom Verhandlungstisch in den Schlichtungen gerechtfertigt war. Gelingt ihr das nicht, gerät sie in Erklärungsnot.

Auch für die Deutsche Bahn ist es ein guter Abschluss. Auch für sie waren die Privaten mit ihren oft schlechteren – und damit billigeren – Arbeitsbedingungen eine harte Konkurrenz bei der Vergabe von Strecken. Jetzt ist die Politik gefordert, die bislang gesagt hat: »Das ist Euer Job«, wenn sie auf die Lohndrückerei hingewiesen wurde. Gewerkschaft und Unternehmen habe ihren Job erledigt, nun muss der Branchentarifvertrag angewendet werden, wenn ab Mai wieder viele Strecken ausgeschrieben werden. Und die Allgemeinverbindlichkeit muss her. An einer Sache ändert dieser Abschluss jedoch nichts: Wohin Wettbewerb und Konkurrenzdruck bei einem so wichtigen Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge wie der Bahn führen, ist allwinterlich wieder zu sehen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.