Neun Dimensionen von Glück
Alternativen zum Wachstum? Was man von Bhutan lernen kann
Das Königreich Bhutan misst Glück nicht in Wachstum, sondern Lebensglück. Braucht auch Deutschland einen »Glücksmaßstab«? Am Montag war der Erfinder des bhutanischen Happiness-Index in Berlin zu Gast.
Der Star des Abends lächelt in die Runde. Wie ein kleiner Guru sitzt Karma Ura im Magnus-Haus, Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin, zwischen einer Professorin und einer Parlamentarierin. Nebenan wohnt die Kanzlerin, gegenüber auf der Museumsinsel lagert das kulturelle Erbe eines der mächtigsten westlichen Reiche. Und doch sitzen die Leute sogar auf dem Boden, um von ihm zu lernen. Was ist Glück – und wie kann man es messen?
Dasho Karma Ngawang Ura hat sich an solche Situationen längst gewöhnt. Der 49-jährige Direktor des Zentrums für Bhutan-Studien in Bhutan hat einst in Oxford studiert und ist auch sonst herumgekommen. Zu Hause, in dem kleinen Königreich in den Bergen, ist er ein wichtiger Mann. Er gilt nicht nur als der bhutanische Intellektuelle schlechthin, er ist auch ein Berater des Königs. In dieser Funktion hat er mit eingeführt, was nun so brennend interessiert: Als einziger Staat misst Bhutan sich n...
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