Zoff auf dem Stiftsberg

Wem gehört der Quedlinburger Domschatz – der Stadt oder der Kirche? Der Streit um diese Frage ist neu aufgeflammt

  • Uwe Kraus, Quedlinburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wie so oft geht es ums Geld: Die berühmten Kirchenbauten auf dem Quedlinburger Stiftsberg gehören der Stadt Quedlinburg, die damit auch für die Unterhaltskosten aufkommen muss. Die Einnahmen aus den Eintrittskarten für Stiftskirche mit Domschatz allerdings gehen an die Kirche, was schon in der Vergangenheit immer mal wieder für Debatten sorgte. Ein FDP-Stadtrat hat eine neue Runde eingeleitet.

2010 wollten 81 000 Besucher den Domschatz auf dem Quedlinburger Stiftsberg sehen.
2010 wollten 81 000 Besucher den Domschatz auf dem Quedlinburger Stiftsberg sehen.

Das Image der bedeutenden UNESCO-Welterbe-Stadt Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) bekommt gerade einen dicken Kratzer. Niemand von außen verpasst ihm den, sondern Quedlinburger Stadträte. FDP-Fraktionschef Wolfgang Döcke brachte kürzlich erneut die Frage aufs Tapet: »Wem gehört der Quedlinburger Domschatz?« Er hat zwei Antwortmöglichkeiten angeboten: Ist es die Stadt als Eigentümer der Gebäude auf dem Stiftsberg oder die Kirchengemeinde?

Der Stadtrat der stark überschuldeten Kommune Quedlinburg beschloss dieser Tage, bis zum März in dieser Angelegenheit zwei Kirchenarchive nach weiteren Unterlagen zu einem Vertrag von 1854 zu durchforsten. Nicht vom Tisch ist zudem der Auftrag zu einem 40 000 Euro teuren Rechtsgutachten zur Domschatzfrage. Man wolle »Rechtssicherheit«.

Persönlicher Kreuzzug?

Mit diesem Vorgehen setze die Kommunalpolitik ein fatales Signal und tue der Stadt nichts Gutes, meint Ekkehard Steinhäuser, theologischer Vorstand des...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.