Barfuß lehrend
Blatt für Bennewitz
Heute, 20 Uhr, wird Inge Keller im »theater im palais« in Berlin »Freigeistgedanken« lesen – aus Briefen des Regisseurs Fritz Bennewitz. Dem Hiddensee-Freund lange Zeit. »Ach, Gnade der Arbeit – was tiefe Freude ist, weil mit Zweifeln durchsetzt und ohne Gelingensgarantien. Die Tage sind voll jetzt (kaum je anders). Keine Klage. Auch ich muss die Muße hineinzulassen lernen, auch mir fehlt's an Größe fürs Nicht-Tun; da muss noch viel innerlich Kleinliches abgestreift werden – was ich meine: Leben HEREIN lassen.« Schreibt er an Inge Keller.
Theater außerhalb Berlins hatte es zu DDR-Zeiten schwer, zumal, wenn man jung war. Da galten Leipzig, Weimar, Dresden nur als Hofburgen fürs Gemessene. Man spielte dort gediegen, sicher im Handwerk, klug im Abwägen des Möglichen – indes: Es riss nicht allzu viel hoch und fort. Aber so ungerecht darf eine junge Generation sein; Ungerechtigkeit gehört zum lebendigen Wesen von Werd...
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