Flüchtlinge können aufatmen

Bundesinnenminister setzt Abschiebungen nach Griechenland für ein Jahr aus

  • Christian Klemm
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ist ein schlauer Fuchs und beugt rechtzeitig vor. Um ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu vermeiden, setzte er Abschiebungen nach Griechenland aus.

Für viele Flüchtlinge ist Griechenland die erste Station auf ihrem langen Weg aus dem Elend. Doch in dem Staat am Ägäischen Meer gibt es kein funktionierendes Asylsystem, die griechischen Flüchtlingslager sind hoffnungsvoll überfüllt und oftmals herrschen dort katastrophale Zustände. Dennoch hat die Bundesregierung Schutzsuchende, die sich von Griechenland bis nach Deutschland durchgeschlagen haben, fleißig abgeschoben. Bis jetzt. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat nun die Abschiebungen nach Griechenland mit sofortiger Wirkung für ein Jahr gestoppt. Deutschland werde die Asylverfahren vorerst selbst bearbeiten, bestätigte das Innenministerium gestern.

»Im Sinne der Betroffenen ist dieser Schritt natürlich begrüßenswert«, so Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, in einer Stellungnahme. Trotzdem übt sie Kritik: »Er behebt aber nicht das Grundübel des europäischen Asylsystems, die systematische Üb...


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