S-Bahn auf Nummer sicher
Ab Montag gilt vorsorglich ein Winter-Notplan
(ND-Kammer). Am Montag beginnt bei der S-Bahn der »Winter«. Wem ob dieser Kombination nichts Gutes schwant, hat recht: Die S-Bahn schränkt ihren Betrieb noch einmal ein. Laut »Winterfahrplan«, der mindestens bis zum 27. Februar gelten soll, fahren die Züge langsamer und seltener. Besonders die Außenbezirke sind betroffen. Zwischen Charlottenburg und Potsdam, Springpfuhl und Wartenberg sowie Charlottenburg und Spandau sind die Bahnen nur noch alle 20, zwischen Nordbahnhof und Hennigsdorf sogar nur alle 30 Minuten unterwegs. Auf den Ringlinien S 41/S 42 gibt es lediglich einen Zehn-Minuten-Takt.
Grund ist, dass die Züge nur noch Tempo 60 statt 80 fahren. Die S-Bahn will damit auf Nummer sicher gehen, um bei erneutem Frost einen verlässlichen Fahrplan anbieten zu können. Im Dezember waren bei Minusgraden die Rohre für den Bremssand eingefroren. Ein Problem, für das es noch keine technische Lösung gibt. Die Züge durften dann nur noch Tempo 60 fahren, der Fahrplan geriet durch- einander. Um dies auszuschließen, hat das Unternehmen prophylaktisch den Fahrplan auf diese Geschwindigkeit ausgerichtet.
»Ein schlechter Fahrplan ist besser als gar keiner«, meint der Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, Hans-Werner Franz. So sehen das auch die Fahrgastverbände. »Der Winter-Notplan ist das kleinere Übel«, sagt Jens Wieseke vom IGEB. Neben den längeren Fahrzeiten allerdings mit dem Nachteil, dass die Anschlüsse vor allem zu BVG-Bussen und im Umland nicht mehr passen.
Wenigstens fahren die S-Bahnen auf dem Ring und die S 3 und S 5 wieder mit acht Wagen. Und der Regionalexpress RE 6 aus Hennigsdorf wird von Spandau nach Gesundbrunnen verlängert. Die RB 10 und RB 13 sind weiterhin bis Charlottenburg bzw. Hauptbahnhof verlängert.
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