Ein Schrei erstickt den anderen
Bewegend, groß: Gerhart Hauptmanns »Weber« am Deutschen Theater Berlin, Regie: Michael Thalheimer
An einer Treppe interessiert nur Oben und Unten. Von oben kommt der Fabrikant Dreißiger, sich gewissermaßen herablassend, unten hocken, stieren, stehen stumpf die Weber. In der Mitte des steilen Stufenanstiegs hockt Pfeifer, Dreißigers Angestellter und Antreiber, dieser Mensch zwischen Oben und Unten, das zerriebene Wesen schlechthin, gepresst von allen Seiten, der kalte Vollstrecker der Lohnkürzungen; aber jene Kälte in ihm, die ihn bald fiebrig zittern lässt, die kommt mehr und mehr vom Angstschweiß, denn die Weber da unten, die schon nicht mehr stehen können vor Schwäche, sie werden den Aufstand wagen …
Gerhart Hauptmanns »Weber« am Deutschen Theater Berlin, inszeniert von Michael Thalheimer, Bühnenbild von Olaf Altmann: Die Treppe gleicht dem Verbindungsstück zwischen Himmel und Erde, unten setzt sie sich im Bühnenboden fort, ein Höllenschlund, im Abgrund hat das Dasein seine wahre Tiefe.
Menschen betteln um ein paar Pfennig...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.