Gesundheit entstaatlicht
Neue Runde bei Privatisierung des britischen Gesundheitssystems
Das britische staatliche Gesundheitssystem NHS soll für den privaten Markt geöffnet werden. Dazu ist die konservativ-liberale Koalitionsregierung unter David Cameron fest entschlossen. Ein neuer Gesetzentwurf soll die nächste Phase der Umsetzung einleiten.
Der »National Health Service« (NHS) ist neben dem nationalen Postdienst »Royal Mail« eine der letzten in staatlichen Besitz verbleibenden Institutionen Großbritanniens. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es eine der größten sozialen Errungenschaften auf britischen Boden. Bis heute ermöglicht es eine durch Steuergelder finanzierte, bei Inanspruchnahme kostenlose Gesundheitsversorgung für alle in Großbritannien lebenden Menschen.
Neoliberalen Ideologen ist das Konzept einer Gesundheitsversorgung als Grundrecht schon lange ein Dorn im Auge. Multinationale Gesundheitskonzerne wie beispielsweise BUPA beschäftigen bereits seit Jahren Lobbyorganisationen, die für die Öffnung des NHS für Kapitalinteressen streiten. So verteufelt die Lobbyorganisation »Nurses For Reform« das NHS als »verstaatlichte, stalinistische Widerwärtigkeit«. Diesem Druck kommt die konservative Regierung nun entgegen. So soll laut Gesetzesentwurf viel mehr Kontrolle auf lokal...
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