Frontalangriff
Für Witz und Frechheit – Italoberliner stellen aus
Die ganze Welt sei eine Bühne, weiß man seit Shakespeare. In der italienischen Botschaft in Berlin drängt sich zudem das Wort »Inszenierung« auf: Fünf Meter hoch sind die Wände, am Boden der Raumfluchten lagert vornehm geäderter Marmor. Und Balkontüren gibt es, die wie Tore ins Freie, ja sogar in die Freiheit anmuten. Dennoch ist die Monstrosität, die Riesenhaftigkeit, mit der all dies ausgeführt ist, Kalkül: Eine Verherrlichung des Despotismus war vom Bauplan angestrebt, der Einzelne sollte sich inmitten der Überdimensionierungen als Winzling fühlen – die Botschaftsvilla ein Geschenk Adolf Hitlers an Benito Mussolini.
Beliebt war das Haus daher nach dem Krieg nicht gerade, trotz seines Ausblicks auf den Tiergarten. Seit 1954 beherbergte ein kleiner Teil des Gebäudes zwar das italienische Generalkonsulat der BRD. Der Rest aber blieb zerstört, ruinös. Erst 1999 begann man mit der Sanierung. 2003 war sie zwecks Wieder-Inbetriebnahm...
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