Siemens schmierte Minister
Griechenland erwägt Schadenersatzforderungen an deutschen Konzern
Zu den Ländern, in denen sich Siemens mit seiner langjährigen Korruptionspraxis besonders viele Aufträge erschleichen konnte, zählt Griechenland. Die Aufarbeitung des Skandals ist aber weiterhin lückenhaft.
Der Berg kreißte und gebar nun eine Maus. Fast zwölf Monate lang hat eine Untersuchungskommission des griechischen Parlaments die Ströme der Schmiergeldzahlungen des Siemens-Konzerns an Parteien und Politiker zu ergründen versucht. Dutzende Zeugen wurden gehört, zehntausende Seiten an Dokumenten geprüft. Sogar nach Deutschland war man gefahren, um den dorthin geflüchteten Ex-Chef von Siemens Hellas, den Deutsch-Griechen Michael Chris-toforakos, zu befragen. Herausgekommen ist die Feststellung, dass Schmiergelder geflossen seien. Wohin und wie viel im Einzelnen, ist aber weiterhin unklar.
Nach Angaben der Kommission hat die griechische Siemens-Tochter zwei Prozent des Konzernumsatzes als Schmiergelder gezahlt, wie Christoforakos gegenüber der deutschen Staatsanwaltschaft eingestand, ohne jedoch einen einzigen Empfänger zu nennen. Demnach wären im Laufe von Jahrzehnten Milliarden in dezenten Köfferchen oder über Strohfirmen und Schweizer...
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