Schönheit, aus bitterer Armut geboren
Reich gewordene Auswanderer brachten den Jugendstil nach Sóller auf Mallorca
Über Jahrhunderte galt: Wer in Sóller lebt, muss sich um seine Zukunft keine Sorgen machen. Der Ortsname – »im Tal des Goldes« – war gewissermaßen Programm. Den Grundstein dazu hatten die Mauren gelegt, die in der von mildem Klima bevorzugten Region im Norden Mallorcas ein raffiniertes Bewässerungssystem anlegten und sie dadurch in einen paradiesischen Obstgarten verwandelten. Insbesondere Orangen und Zitronen gediehen prächtig und wurden schon bald in alle Welt verschifft. In Deutschland standen Anfang des 19. Jahrhunderts die Früchte aus dem Tal von Sóller sogar Pate für die Benennung der Obstläden, die damals »Spanische Gärten« hießen.
Doch um 1860 brach die Katastrophe über die Glückseligen herein: Ein eingeschleppter Schädling vernichtete die Orangenplantagen und verwandelte das Tal des Goldes in ein Armenhaus. In ihrer Not wanderten viele aus – vor allem nach Spanien, Frankreich, Kuba, Puerto Rico und Venezuela....
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