Streitfrage: Wie kann die Berliner S-Bahn wieder flottgemacht werden?
Die S-Bahn sorgt in Berlin weiter für Aufregung. Seit etwa zwei Jahren hat sie mit technischen Problemen zu kämpfen. Zur Zeit gilt der Winterfahrplan mit einem Tempolimit von höchstens 60 Kilometern pro Stunde. Daraus ergeben sich für viele Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs Anschlussschwierigkeiten. Diese Woche war das Berliner S-Bahn-Chaos Thema im Verkehrsausschuss des Bundestages. Offen ist, wer die S-Bahn zukünftig betreiben wird. Der geltende Verkehrsvertrag mit der S-Bahn Berlin GmbH, einer Tochter der Deutschen Bahn, läuft noch bis Ende 2017. Die Landesregierung will sich derzeit nicht festlegen, wer zukünftig die S-Bahn betreiben wird.
2004 hat der rot-rote Senat einen Nahverkehrsvertrag mit einem Vertragsvolumen von 3,35 Milliarden Euro bis 2017 mit der Berliner S-Bahn Berlin GmbH abgeschlossen. Der Vertrag enthält aber keine wirkungsvollen Auflagen, die die Berliner S-Bahn dazu zwingen, eine ordentliche Leistung zu erbringen. Deshalb konnten die Bahnmanager der renditeorientierten DB AG die S-Bahn wie eine Zitrone auspressen. 2005 beschlossen sie ein »Optimierungsprogramm« für die S-Bahn. Darin war für 2010 ein Gewinn von 125 Millionen Euro geplant. Das ist mehr als die Hälfte der Zuschüsse, die die Bahn von Berlin erhält. Dann wurden in einem beispiellosen Streichkonzert Züge verschrottet, Werkstattkapazitäten reduziert, Stellen abgebaut. Das hat seit zwei Jahren dramatische Folgen für die Fahrgäste.
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