Es war nur eine winzige Minderheit
Holocaust-Konferenz in Berlin würdigte die Helfer und Retter – Skandal: Urteile noch immer nicht aufgehoben
Am 27. September 1936 vermerkte Victor Klemperer in seinem Tagebuch, die NSDAP habe die Stimmung im deutschen Volk wohl richtig eingeschätzt. Die Mehrheit der Deutschen scheine zufrieden über die Ausgrenzung der Juden zu sein. Niemand empöre sich. Der in seiner Jugend national-patriotisch eingestellte Literaturwissenschaftler resignierte: Naiv sei wohl der einstige Traum vom deutschen Judentum gewesen.
Indes, es gab, wie Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung auf der 3. Internationalen Konferenz zur Holocaustforschung in Berlin betonte, in jener Zeit der Unmenschlichkeit trotzdem Deutsche, die sich empörten und Juden vor ihren Verfolgern zu schützen bemüht waren. Diesen Helfern und Rettern widmete sich die dreitägige Veranstaltung.
»Es waren offenbar ganz normale Menschen, die Anstand, Humanität, Barmherzigkeit und Mut gezeigt haben«, mutmaßte Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der nach der Gedenkstunde...
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