Zum Üben: Für vier Tage linke Landrätin in Sachsen
Vogtländerin vertrat drei abwesende CDU-Leute
Man muss nur Geduld haben. Seit 21 Jahren nahmen zunächst die PDS und später die LINKE in Sachsen die Landratsämter ins Visier; nie gelang es den Genossen, eines zu erobern, im Gegensatz zu Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern. Die Regionalfürsten kamen von der CDU, manchmal von den freien Wählern, einmal sogar von der SPD – nur den Dunkelroten verwehrten Sachsens Wähler einen solchen prestigeträchtigen Erfolg.
Doch diese Woche hatte das lange Warten ein Ende. Im Vogtlandkreis, tief im Südwesten des Landes, übernahm eine Genossin die Regie über die Kreisverwaltung – ohne Wahl und ohne Kampf. Ins Amt verhalf Dorothea Wolff dabei die rege Reisetätigkeit der eigentlichen starken Leute in der Behörde und eine Vertreter-Regelung in der Kommunalordnung. Sind sowohl der Landrat als auch dessen Beigeordnete zur gleichen Zeit abwesend, rückt demzufolge der »Alterspräsident« des Kreistags auf – eine äußerst seltene Konstellation, die im Vogtland freilich eintrat: Landrat Tassilo Lenk fegte in Österreich über Skipisten; der erst...
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