Militärs mit und ohne Uniform dominieren
Myanmars neues Parlament trat erstmals zusammen – hinter verschlossenen Türen
Der große Aufbruch in die Demokratie ist es noch nicht. Erstmals seit über zwei Jahrzehnten aber hat Myanmar (Burma) wieder ein gewähltes Parlament, das am Montag seine Arbeit aufnahm.
Nicht einmal Fotos vom Gebäude waren gestattet: Unter strenger Abschirmung traten die Abgeordneten beider Kammern der neuen Volksvertretung am Montag in der Retortenhauptstadt Naypyidaw zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Seit 1962 herrscht in dem südostasiatischen Land das Militär. Wahlen hatte es zwar im Jahre 1990 gegeben, doch die damals siegreiche Nationale Liga für Demokratie (NLD) unter Führung Aung San Suu Kyis hatte die Regierung nie übernehmen dürfen. Mehr noch, Suu Kyi stand seither nahezu ununterbrochen unter Hausarrest. Erst nach den Wahlen am 7. November vergangenen Jahres wurde der Arrest aufgehoben. Die NLD hätte Suu Kyi offiziell ausschließen müssen, um sich erneut als Partei registrieren lassen zu können. Sie lehnte es ab und boykottierte die Novemberwahl.
2003 hatten die Militärs aufgrund inneren und äußeren Drucks einen Fahrplan zur »disziplinierten Demokratie« vorgestellt. Ein vorsichtiger Öffnungskurs sah ...
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