Merkel mahnt Netanjahu
Kontroverse über Ägypten beim Israel-Besuch
Bei ihrem Besuch in Israel wählte die Bundeskanzlerin ungewöhnlich klare Worte – und stieß auf taube Ohren.
Es hätte ein schöner Besuch »bei Freunden« werden können: Doch die Lage in Ägypten überschattete das Programm der dritten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen. Angela Merkel musste sich den Vorwurf anhören, Deutschland habe wie die USA den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak fallen gelassen. Die Kanzlerin indes schoss gegen die Trägheit der israelischen Führung im Friedensprozess mit den Palästinensern.
Die Sorge in Israel über die von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als »dramatisch« bewertete Situation im Nachbarland Ägypten ist groß. Nachdem der Regierungschef seinen Ministern in den vergangenen Tagen untersagt hatte, sich offiziell zur Lage zu äußern, sprach Netanjahu am Rande des Besuchs aus Deutschland nun selbst über die Proteste gegen Mubarak. Er fürchte, am Ende des Volksaufstands werde womöglich ein »repressives Regime von einem islamistischen abgelöst«.
Aus der israelischen Führung wie auch in den Medien ist d...
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