Schöpfung aus dem Reagenzglas

2011 ist das »Internationale Jahr der Chemie« / Hochschulen werben um Studenten

Kaum eine andere Wissenschaft hat ein so schlechtes Image wie die Chemie, deren industrielle Anwendung immer wieder für Unfälle und Skandale sorgt. Stichwort Dioxin. Andererseits würden ohne Chemie heute Millionen Menschen verhungern, könnten zahlreiche Krankheiten nicht erfolgreich behandelt werden, wäre unser Alltag um vieles beschwerlicher.

In der Öffentlichkeit steht das Wort »Chemie« oft synonym für die schleichende Gefahr, die heute von einigen umstrittenen Technologien ausgeht. Dabei wird gern vergessen, dass Chemiker auch viele segensreiche Dinge erfunden haben, auf die selbst ihre schärfsten Kritiker kaum freiwillig verzichten würden. Um mehr Menschen Gelegenheit zu geben, sich in Vorträgen, Filmen oder Schriften über die Chancen und Risiken der chemischen Wissenschaft zu informieren, hat die UN das Jahr 2011 zum »Internationalen Jahr der Chemie« erklärt.

Dies geschah nicht zuletzt mit Blick auf die Geschichte: Vor 100 Jahren erhielt mit der gebürtigen Polin Marie Curie erstmals eine Frau den Chemienobelpreis – für die Entdeckung und Erforschung der radioaktiven Elemente Polonium und Radium. Seither haben nur drei weitere Frauen die begehrte Auszeichnung erhalten, darunter 1935 Maries Curies Tochter Irène Joliot-Curie. Ist Chemie also weitgehend Männersache? Ke...


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