»Wir wollen Brot und eine Zukunft!«
Vor allem die jemenitische Jugend ist unzufrieden, hat aber keine klaren politischen Vorstellungen
In Jemens Hauptstadt Sanaa hatten oppositionelle Gruppen für gestern zu einem »Tag des Zorns« aufgerufen. Mohammed Abdul Nabi Baza aus Sanaa ist Reiseveranstalter. Der 51-Jährige, der Handel und Wirtschaft studiert hat, war unter den Demonstranten. Mit ihm sprach für Neues Deutschland Martin Lejeune.
ND: Sie sind gerade im Zentrum von Sanaa unterwegs und haben den »Tag des Zorns«, wie ihn die Opposition ankündigte, erlebt. Was ist heute passiert in Sanaa?
Baza: Es kam ja schon letzte Woche immer wieder zu vereinzelten Demonstrationen. Gestern sagte der seit 33 Jahren regierende Präsident Ali Abdullah Saleh, dass die für den 27. April geplante Wahl verschoben werde, bis Regierung und Opposition zu einer Vereinbarung kommen. Die Demonstration wurde zwar schon letzte Woche geplant, hat aber mit diesem Zugeständnis Salehs zusätzlichen Aufwind bekommen.
Heute gab es ab 9 Uhr sechs Stunden lang Proteste in bisher nie gekanntem Ausmaß. Ich schätze, dass insgesamt 30 000 Menschen im Zentrum unterwegs waren.
Was forderten die Demonstranten?
Die Bevölkerung protestiert gegen Korruption und Arbeitslosigkeit. Sie fordert eine Verbesserung der Lebensbedingungen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und einen ernsthaften Kampf gegen die unglaublich ...
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